Was wäre, wenn wir uns um unsere Gesundheit kümmern, bevor es nötig ist?

Vermutlich stünde es um unser aller Gesundheit deutlich besser oder?
Aber wie kümmere ich mich um etwas, um das sich noch gar nicht gekümmert werden muss? Nun, dafür hat der Mensch das Wort „Prävention“ erfunden.
Prävention ist im Gesundheitswesen ein Oberbegriff für zielgerichtete Maßnahmen und Aktivitäten, um Krankheiten oder gesundheitliche Schädigungen zu vermeiden, das Risiko der Erkrankung zu verringern oder ihr Auftreten zu verzögern. Präventive Maßnahmen lassen sich nach dem Zeitpunkt, zu dem sie eingesetzt werden, der primären, der sekundären oder der tertiären Prävention zuordnen. Des Weiteren lassen sich präventive Maßnahmen im Hinblick darauf unterscheiden, ob sie am individuellen Verhalten (Verhaltensprävention) oder an den Lebensverhältnissen ansetzen (Verhältnisprävention).

Soweit, so klar. Dann kann ich den ersten Block ja direkt beenden. Vielen Dank, hat Spaß gemacht, war gar nicht schwer!
Nun ja, so einfach wird es wohl nicht gehen.
Spielen wir den Gedanke doch mal durch. Gemäß des Tagesschau Podcast: „Was wäre wenn“.
Was wäre, wenn wir zur Durchführung präventiver Maßnahmen verpflichtet wären? Per Gesetz. Wer nicht gesund lebt muss im Knast gesund leben. 
Eine klare Einschränkung der persönlichen Freiheit, darum geht es aber nicht. Sondern um Gesundheit.
Wie stellen wir das jetzt aber an? Präventiv Leben. Klar, erstmal raucht niemand mehr.
In 2021 hat der Bund laut statistischem Bundesamt knackige 14,67 Milliarde Euro an Tabaksteuer eingenommen. Das sind fast 72 Milliarden Zigaretten, 2,8 Milliarden Zigarren und Zigarillos und über 33.000 Tonnen loser Tabak. Alles in allem zwar leicht rückläufig, es reicht aber immer noch für 90 Zigaretten pro deutschen pro Jahr. Nicht sehr präventiv. 
Laut dem dkfz (Deutsches Krebsforschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft) und dessen Tabakatlas von 2020 kostet das Rauchen dem Gesundheitssystem und der Volkswirtschaft 97,24 Milliarden Euro im Jahr. Gesamtgesellschaftlich betrachtet lohnt es sich also für alle auf mehreren Ebenen, wenn niemand mehr raucht.
Die Effekte für Nichtraucher und Exraucher sind selbstverständlich auch in der Lebensqualität nicht zu unterschätzen. Jeder der mit dem Rauchen aufgehört hat, ich auch, weiß die wiederkommenden Geruchs- und Geschmackserlebnisse zu schätzen. Die sich sehr schnell verbessernde Ausdauer und „Puste“ selbstverständlich auch. Und ein Leben ohne Kehlkopfmikrofon ist doch auch recht erstrebenswert. Hier braucht wohl niemand viel Fantasie um sich auszumalen, wie viele Menschen ein deutlich schöneres Lebensende hätten haben können.
Und mal im Ernst, darum geht es doch bei einem präventiven Lebensstil. Um mehr Lebensqualität. Um mehr gesunde und aktive Jahre. Um weniger kranke Jahre und um weniger heftig kranke Jahre. Hand aufs (gesunde?) Herz, möchtest du, im selben Alter, über dich lieber „nach langer schwerer Krankheit…“ oder „nach langem erfüllten Leben ist plötzlich von uns gegangen…“  in der Zeitung stehen haben? Ich weiß, was mir lieber wäre. Mit 84 am einen Tag mit den Enkeln spielen, Geschichten erzählen und spazieren gehen und am nächsten nicht mehr aufwachen anstatt seit 8 Jahren grau im Bett zu liegen. Klar, Glück gehört dazu, ich kann es aber bis zu einem gewissen Punkt beeinflussen.
„Wer jetzt keine Zeit für Sport hat braucht später mehr Zeit um Krank zu sein.“ keine Ahnung wer es gesagt hat aber er oder sie hatte recht! Ok ok! jeder hat ne Oma oder `nen Onkel, der Jahre lang geraucht und gesoffen hat und trotzdem älter als Jopie Heesters wurde. Die Ausnahme ist es trotzdem.

Aber es geht ja nicht nur um das aller Schlimmste. Auch kleinere Dinge als totbringende Krankheiten können ungemein nerven. Wie blöd ist es denn jahrelang unter Rückenschmerzen zu leiden. Oftmals völlig unnötig, jedenfalls dann, wenn wir ein Trauma, also eine äußere Einwirkung ausschließen können. Fehlbelastung durch Unwissenheit und vor allem mangelnde Bewegung und muskulatur sind hier die Hauptgründe. Ja Leute! Das geht doch ganz einfach weg. Ab zu Sport, in den Verein, ins Fitnessstudio und einen Experten eine Expertin angesprochen. Viel zu wenig Geld für den Nutzen gezahlt und mit geringem Aufwand jahrelange Schmerzen wgetrainieren. Wo ist denn das Problem? Das du jetzt aber lieber auf dem Sofa liegst? Dein Tag ist so anstrengend? Wie schwer soll es denn erst werden, wenn du zuerst den Einkauf nicht mehr die Treppe hoch und du danach die Kaffeetasse nicht mehr aus dem Schrank runter bekommst. Hoch nicht, weil das Schleppen der Tüten im Rücken weh tut, runter nicht, weil du mit deinem krummen Rücken zu klein fürs obere Regal geworden bist. Aber ne, watt ist dat schön hier auffe Couch!
Lebensqualität sieht dann auf einmal ganz anders aus. Und auch das Liegen auf der alten Couch tut dann weh.